Unendlichkeit in kleinen Fetzen

Juliane Laitzsch
14.9 – 19.9.2025
Eröffnung: 14.9 um 15 Uhr
Jakobskapelle, Brandenburg a.d. Havel

Jakobskapelle
Wredow´sche Zeichenschule
Wredowplatz 1
14776 Brandenburg

Im Rahmen von Faserkräfte – Welten verbinden, Kulturland Brandenburg.
Konzeption und Leitung Jutta Pelz

Mit Bezug auf die ehemalige Seidenindustrie in Brandenburg zeigt Juliane Laitzsch Zeichnungen, die sich mit einem mittelalterlichen Seidenornat befassen. Dabei thematisiert sie die Veränderungen, die durch Verfall, Restaurierung, Umbenennung von Museen oder Reproduktionen in Büchern und Filmen entstehen. Was bedeutet es für die Textilien in den Archiven, wenn das Museum umbenannt wird? Eine zweite Zeichenserie, die für diese Ausstellung entstanden ist, verbindet diese Fragen mit der Jakobskapelle, die ihrerseits eine stolze Geschichte der Veränderungen und Umwidmungen aufweisen kann. Was bedeutet es, wenn eine umfangreich restaurierte Hospitzkapelle zum Ausstellungsraum wird? Juliane Laitzsch inszeniert ein komplexes Spiel um Fragen der Identität. Das verwitterte Gesicht der Maria zeigt nicht nur Verfall und Zerstörung, sondern wird zu einem Sinnbild, das mehr sagt, als die liebliche Rekonstruktion des Gesichts. Die originale Wetterfahne der Kapelle existiert nur noch in Abbildungen, dafür glänzt und leuchtet die aktuelle Fahne weit.
Die Arbeit von Juliane Laitzsch lädt ein, immer auch den Neuanfang zu sehen, ihre sorgfältigen, meditativen Zeichnungen zeigen Schönheit und Verlust gleichermassen. Und wer kennt das nicht? Nichts ist mehr so wie früher …
Und auch die Brandenburgische Seidenindustrie ist Geschichte.

‹‹‹